The Peace of Blake be with you!
Diesen Dienstag war es so weit: Es hatten sich drei mutige Mitspieler gefunden, die meine MechWarrior-Conversion auf das SWN-System über Google Hangout spieltesten wollten. Und aus meiner Sicht war es ein sehr erfolgreicher Spieltest.
Zur Handlung gab es nicht viel zu sagen: Die Charaktere – vier MechKrieger, einer von ihnen ein dank niedriger WIS ein grenzdebiler Adeliger im goldenen Bademantel und einer von ihnen ein schnell vergessener NSC, hatten den Auftrag, mit ihren ‘Mechs auf eine Militärbasis der Konföderation Capella vorzurücken und sich dort mit dem Rest der Kompanie zu treffen, um Chaos™ zu schaffen. Dabei wurden sie von einer gegnerischen Lanze aufgehalten, was ein Gefecht verursachte. Wie im Vorfeld angekündigt: Es sollte um die Regeln gehen, nicht um oscarreifes Charakterspiel.
Die Charakterschaffung lief dann – per SWN-Basisregeln, kein 4d3 drop lowest, kein Austauschen von Attributen, kein Reroll – ziemlich flott und der Einstieg ins Abenteuer konnte beginnen. Der erste Kampf ließ auch nicht lange auf sich warten, als ein Commando vorsichtig über einen Hügel blickte und von einer PPC in den Reaktor hingerichtet wurde. Kein Problem, schließlich hatte der Commando noch seine Freunde, nämlich ein Catapult, ein Cataphract und einen Hunchback, mitgebracht, welche prompt das Feuer auf die Helden in ihren zwei Grasshoppern und einem Archer eröffneten.
Das Positive zuerst: Der Kampf war nach meiner Erinnerung relativ flüssig und kurz – zumindest im Vergleich zu normalen BattleTech-Regeln. Das Negative gleich hinterher: Er war deutlich langsamer und uncinematischer als ich ihn gerne hätte, und mir fällt es schwer, Methoden zu finden, wie man das verbessern könnte.
Zur Erläuterung: Es gab ein paar Dinge, die meiner Meinung nach für das Spielgefühl von BattleTech essentiell sind. Das sind das Abschaben von Panzerung, das Beschädigen von Zonen und Modulen und natürlich Hitze. Hitze ist dabei das einzige, mit dem ich bisher abgesehen von ein paar kleineren Balancingproblemen recht zufrieden bin. Das Verteilen von Schaden auf die Trefferzonen, gerade bei Raketenwaffen (die ja bekanntlich nicht allen Schaden in eine Zone setzen), ist im Kampf quasi das Zeitintensivste. Das muss schneller werden, und da muss dann wohl die Abstraktionskeule ran – oder der Schaden muss nach anderen Prinzipien verteilt werden. Andererseits war der Kampf zwar relativ langsam, aber nicht unerträglich langsam, und solange die Spieler auch ein wenig Wert auf gute Schilderung legen, wird es meinem Eindruck nach auch nicht langweilig. Trotzdem versuche ich da, eine bessere Lösung zu finden.
Das Balancing hat auch noch einige große Macken, zum Beispiel funktioniert mein vereinfachtes System für kritische Treffer noch nicht so wie gewünscht. Da brauche ich aber noch etwas mehr Input, bevor ich Hand anlegen möchte.
Alles in allem hat der Spieltest mir saumäßig Spaß gemacht, danke an meine Mitspieler. Es wurden einige gute Fragen und Vorschläge aufgebracht und das Erlebnis hat mich motiviert, weiterzumachen.